Rückblick von Wibke I. auf die Session 2018
Auf den Undine-Karneval, auf die großartigste Session aller Zeiten, auf meinen Elferrat und den weltbesten Hofmarschall der Welt, meine Sandra, ein dreifach donnerndes Undine – HELAU, Session Zwo 18 – HELAU, Elferrat und Hofi – HELAU.
Ein unglaublich aufregendes Jahr liegt hinter mir. Ein Jahr mit so vielen Eindrücken, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde.
Alles begann an einem sonnigen Tag in einer Bierbuden nahe dem Waggon. Natürlich war hier schon abzusehen, dass alle weiteren Treffen nur unter dem Motto „Brausebrand“ stehen konnten. Es wird nicht erwähnt, wer am Ende wie Karl Dall aussah. Die folgenden Schnittchen-Sitzungen verbrachten mein Hofi und ich damit, die Präsis mit Etageren und musikalischen Höchstleistungen zu beeindrucken. Mit Mireille Mathieu und der Kelly Family wurde nicht sofort jeder Musikgeschmack getroffen und auch nicht jeder Ton. Dann kam die heiße Phase. Eine CD sollte aufgenommen werden. Das Lied und der Text erwiesen sich im Nachhinein als eine richtige Stimmungskanone (Danke Sven alias Ralph Siegel „Wenn ich da mal etwas anmerken dürfte“).
An Ideen und Kreativität mangelte es nicht. Als die Bilder in vollem Ornat im Kasten waren, Magdalena war von Anfang an für mich gemacht, wurden tausendfach Buttons produziert, Seifenspender gestaltet, Tassen bedruckt und Keilrahmen beklebt. Und dann, nach monatelanger Vorbereitung, war es endlich soweit. Die Galasitzung. Noch im Publikum sitzend sah ich den Einmarsch des Elferrates und ging es los. Innerhalb von fünf Minuten sollte ich mich umziehen. Mein Puls steigt noch immer, wenn ich an diesen Moment denke. Der Einmarsch in den Saal war unglaublich. Alle sahen mich an und freuten sich mit Sandra und mir. Wir wurden umarmt, geküsst, Hände wurden geschüttelt und Rosen verteilt. Einfach nicht in Worte zu fassen. Auf der Bühne begrüßten wir unseren Elferrat, der uns freudestrahlend empfing. Als die Präsis uns vorstellten, mussten wir uns, mit Tränen in den Augen, an die Hand nehmen, da wir sonst überwältigt von Allem, kollabiert wären. Die Sitzung war einfach nur bombastisch und das Programm ein Hit.
Am nächsten Tag fand der Prinzessinenempfang in der Fuesthalle statt. Ich wollte meine Session gebührend zelebrieren und so konnte ich auf ungefähr zweihundert Gäste und fünfzehn Liter Tollitätentrunk zurückblicken. Es war ein wirklich grandioser Tag, der wohl Vereinsgeschichte geschrieben hat.
In den danach folgenden Wochen wollten Sandra und ich an so vielen Sitzungen der Dachgesellschaft teilnehmen, wie es nur ging. Start war das ABV, wo ich schon einmal die Qualität der Tische für Klingeldienstag inspizieren konnte. Gefolgt vom Schienenstrang, Katertänzer, AWO, NSV, Gemeindekarneval, Dachgesellschaft mit anschließendem Prinzenempfang (bei Ostendorf und einer Planwagenfahrt in den Kapellenhof, in dem es bis zu diesem Tag noch nie ein Neubeckumer Verein geschafft hat. Das Ritual des Mützentauschs erwies sich als sehr amüsant. Danke an dieser Stelle, dass wir keine Schiffchen tragen mussten) und ein persönliches Highlight, der Auftritt im St. Joseph-Heim. Gerade die Bewohner vom Haus Regenbogen feierten uns, tanzten und klatschten, als wir unsere Lieder sangen. Unvergessen bleibt auch die Wagenbauersitzung. Natürlich wurden die Wagenbauer stilecht ausstaffiert. Mit Schutzhelm in Vereinsfarben und dem vielgefeierten Kinngurt. Wunderschön war auch der Abend bei Markus mit Stadtprinz Egbert I., dem Stadtelferrat, Prinz Volker II. und seinem Gefolge vom Schienenstrang. Auf Tischen und Stühlen stehend, sangen und tanzten wir. Die Stimmung war echt phänomenal. Vor Beginn des Straßenkarnevals hatten wir unser Ziel erreicht. Jede neubeckumer Tollität sollte unseren Sessionsorden tragen.
Und dann näherten wir uns mit großen Schritten den wohl tollsten Tagen der Session. Start war ein Kneipenbummel Weiberdonnerstag, der mit einer „Dinner for one“-Showeinlage von Sandra endete gefolgt von Samstag, als wir beim Stapellauf das erste Mal ganz oben auf dem Wagen standen. Ein unbeschreibliches Gefühl. Der schönste Wagen überhaupt und ich durfte gaaaanz oben stehen (auf dem Zahnputzhöckerchen von Martin, da der Krake doch enorme Ausmaße hatte). Nachdem wir uns auf dem Wagen häuslich eingerichtet, wir unsere Lieder gesungen und die Stoßdämpfer gebührend getestet hatten, ging es weiter nach Ennigerloh zum Umzug. Noch ehe wir uns versahen, standen wir mit Prinz Volker II. auf der Bühne am Marktplatz und schunkelten, dass die Bühne bebte. Danach fuhren wir nach Bockey. Die Sitzung vom NSV stand an und im Anschluss der Gemeindekarneval. Nach sechzehn Stunden „Brausebrand“, wurde es Zeit, das Ornat zu lüften.
Am nächsten Morgen ging es in aller Herrgottsfrühe wieder los. Gestartet wurde mit der karnevalistischen Messe vom ökumenischen Gemeindekarneval. Im Anschluss traf man sich bei Wiese und gemeinsam mit dem Schienenstrang, begleitet vom Trompetercorps, ging es in Richtung Marktplatz. Die Leute jubelten und dann ging es auf die Bühne. Das absolute Highlight war natürlich, dass auch ich zwei Gebote vortragen durfte (Danke Volker). Nach einem Schnipo-Schranke, ging es gestärkt nach Beckum, wo das Rathaus auch besetzt werden musste. Die anschließende närrische Ratssitzung war der Knüller (schade Martin, dass deine Bewerbung für das Funkemariechen der Stadtwache nicht akzeptiert wurde).
Dann endlich… Rosenmontag… Getroffen wurde sich, wie immer, im Hallenbad zum Frühstücken. Im Anschluss gingen wir, wunderschön geschminkt, zu unserem Wagen uns los ging es. Ich kann es noch immer nicht in Worte fassen, welch ein Gefühl es ist, ganz oben auf dem Wagen zu stehen und von allen bejubelt zu werden. Der wunderschönste Moment, und da sind sich wahrscheinlich alle Tollitäten einig, ist die Einfahrt in die Elmstraße. Ein Meer von Luftballons. Liebevoll gemacht von allen Anwohnern. Und ehe ich mich versah, war der Umzug vorbei. Echt jetzt? Das waren nie im leben an die elf Kilometer. Ich werde den Wagen nicht verlassen. Ich werde ab jetzt hier wohnen. Nur mit ganz viel gutem Zureden und gelockt mit Kümmerlingen, gab ich widerwillig mein Krake her, mit dem Wissen, das dieser Tag einmalig in meinem Leben bleiben würde. Melancholisch fuhren wir zurück nach Neubeckum, wo der Rosenmontagsabschluss das erste Mal bei Bockey stattfand. Schnell riss mich die gute Stimmung wieder mit und es wurde mit allen neubeckumer Karnevalisten gefeiert bis in die Morgenstunden.
Am Klingeldienstag trafen wir uns bei Gudrun im Laden. Auch als Optikerfachfrau konnte sie das Schielen einiger Beteiligten nicht in den Griff bekommen. Danke, dass du immer unsere Bilder ausstellst. Danach ging es nach Beckum, die Kneipentour stand an. Für einen echten Karnevalisten einer mit der schönsten Tage. Hier zeigte sich erneut welchen Eindruck wir auf andere Vereine der Dachgesellschaft gemacht hatten. Von allen Seiten wurde sich umarmt, über die schöne Session gesprochen und viel gelacht. Nachdem das Programm auf dem Marktplatz beendet war, zogen wir weiter ins Kolpinghaus. Da ist er… Der Moment, der mir schon bei allen Vortreffen Zahnschmerzen bereitet hat. Zu meiner größten Überraschung, war es dann doch kein Problem auf den Tisch zu kommen und schon konnte wieder Vollgas gegeben werden. Als das Bühnenprogramm zu Ende war, wurde mir schnell klar, dass dieses wohl meine letzte Amtshandlung gewesen war. Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten. Durch meinen Elferrat getröstet, bummelten wir weiter durch das Beckumer Lokalkolorit, so dass der Tag doch noch ein gutes Ende nahm.
Wer, wie ich, dachte, dass an Aschermittwoch alles vorbei ist, der liegt falsch. Durch diese wunderschöne Session haben sich Freundschaften zwischen den einzelnen Vereinen entwickelt, die bis heute schon diverse Treffen nach sich zogen und noch nach sich ziehen werden.
Zum Schluss kann ich mich nur noch bei allen bedanken, die mir diese unvergesslichen Momente ermöglich haben. Ein besonderer Dank gilt dem Präsidium und Astrid, den Wagenbauern, für den schönsten Wagen aller Sessionen und Getränken aus den Meerjungfraubrüsten, den Näherinnen (endlich durfte ich Arielle sein) und meinem Elferrat, der immer hinter mir stand, wie ein Fels in der Brandung. Aber der größte Dank gilt dem Menschen, ohne den ich all dieses nicht hätte erleben können. Der Mensch, der immer an meiner Seite stand, Magdalena adoptierte, immer den Rucksack gepackt, sich liebevoll um mich und den Elferrat gekümmert hatte, uns mit Kümmerlingen und Mettendchen versorgte und die Notfalltäschchen nähte und mit Tabletten bestückte, damit der Tag danach erträglicher wurde, mein Hofmarschall Sandra. Ohne dich, wäre dieser Traum „Einmal Prinzessin zu sein“ nie in Erfüllung gegangen.
Prinzessin Wibke „Püppy“ I.